Autumn Leaves


Vor einer Woche sah ich nichts Anderes als Posts über den goldenen Herbst in der Bloggerlandschaft und jetzt gibt es schon die ersten Schnee-Fotos? Verrückte Sache. Hier sind schon fast alle Blätterchen von den Bäumen gefallen, aber mir gefällt das Wetter trotzdem ganz gut. Die Spaziergänge in der kühlen Herbstluft muss ich ja auch noch ein bisschen genießen, bevor es nächste Woche nach Florida geht!

12 Stunden Berlin

Am Mittwoch war es nun soweit, der Interview-Termin im amerikanischen Konsulat. Inzwischen hatte ich alle anderen Unterlagen durchgelesen/unterschrieben/kopiert und an Cultural Care geschickt. Der Termin im Konsulat war dann also das letzte Hindernis...
Um 3 Uhr nachts klingelte mein Wecker und um 4:30 Uhr saß ich mit meiner Mutter im Zug nach Berlin. Natürlich hatte ich genug Lesematerial dabei und gute Musik und somit verlief die Zugfahrt ruhig und auch recht schnell. (Und ohne Verspätungen, herzlichen Glückwunsch, Deutsche Bahn!) Kurz vor 9 Uhr in Berlin angekommen, mal schnell erkundigt, was die beste S-Bahn Verbindung ist, Stadtplan gekauft... und 1 Stunde später waren wir in der Clayallee.
In den ganzen Infobroschüren von Cultural Care habe ich gelesen, dass man eigentlich gar nichts außer seinen Bewerbungsunterlagen mit in das Gebäude nehmen darf und daher wollte ich mich erst einmal aller unnötigen Dinge entledigen. Neben dem Gebäude des Konsulats war ein weiteres riesiges Gebäude, das aber anscheinend leer stand. Also habe ich einfach mal meinen Rucksack und Jacke auf die Rasenfläche geworfen und meine Unterlagen rausgesucht. Noch schnell mal ein bisschen frisch gemacht und dann reihte ich mich gleich hinter die anderen Leute, die bereits vor dem Konsulat standen, ein. Ich wurde dabei von den zwei Polizisten, die anscheinend Wache hielten, etwas seltsam beäugt, aber da ich gerne ein eintausendundzehntes Mal meine Unterlagen kontrollieren wollte, habe ich das ignoriert. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, ist, dass die Polizisten wegen mir sogar schon Verstärkung gerufen haben und ein Polizeiauto mit einem weiterem Team unterwegs war. Ups.
Also, kleiner Tipp, legt keinen Rucksack einfach so in die Nähe eines Konsulats ab oder Wachpersonal könnte euch eines Bombenanschlags verdächtigen. Naja, kann ja mal passieren...
Schon bevor man das Konsulat betritt, kommt eine Mitarbeiterin mit strengen Blick und fragt, ob man denn auch alle nötigen Unterlagen bereit hat, denn sonst könnte man ja sowieso gleich wieder verschwinden. Die Sicherheitskontrolle ging dann recht schnell – und schwupps – schon stand ich im Wartezimmer. Die nette Mitarbeiterin vom Eingang hat mir dann noch einen Zettel gegeben, auf dem angegeben war, in welcher Reihenfolge ich meine Unterlagen anzuordnen habe und hat dabei mein Foto entdeckt – und bemängelt... Der Hintergrund des Fotos ist nicht komplett weiß, sondern hat einen Hauch von Blau. Supi, und jetzt? Ich bin wohl nicht die einzige, die nicht das richtige Foto parat hat, denn im oberen Stockwerk ist ein Fotoautomat. „Sie brauchen 6 Euro, haben Sie 6 Euro klein, sonst können Sie kein Foto machen, 6 Euro!“ Natürlich hatte ich keine 6 Euro, denn ich habe ja alle Sachen in meinem Bombenrucksack draußen bei meiner Mutter gelassen! Also das ganze nochmal von vorne. Ich musste wieder raus, habe 6 Euro abgezählt in Münzen aus dem Portemonnaie gefischt und bin noch einmal in die Sicherheitskontrolle. Der Mann am Schalter guckte nur verwirrt und sagte „Ein drittes Mal lasse ich sie aber nicht rein.“ Sollte wohl ein Scherz sein, aber inzwischen war ich so nervös, dass ich das gar nicht mal so witzig fand. (Was ist denn wenn der Automat meine Münzen nicht annimmt?!). Egal, keine Zeit für Panik, schnell zum Fotoautomaten. Ungekämmt, mit viel zu wenig Schlaf und Stressflecken im Gesicht durfte ich nun also mein Visumsfoto machen. Erstes Foto: Ich seh' aus als hätte ich einen Anfall, ein Auge auf, ein Auge zu. Zum Glück hat mir der Fotoautomat dann verraten, dass ich noch 2 Versuche habe. Zweites Foto: Beide Augen komplett zu. Könnt ihr euch vorstellen, was für ein Druck inzwischen auf mir lastete? Voll Konzentration und drittes Foto: Ich seh' aus wie ein Drogendealer, der gerade von den Cops hochgenommen wird. Naja, besser als Optionen Nr. 1 und 2 und noch besser als noch einmal raus zu gehen und weitere 6 Euro zu holen.
Danach lief dann aber alles wie geplant. Erst an Schalter Nummero Uno, wo alle meine Dokumente durchgeguckt wurden. Dann habe ich noch ein kleines Merkblatt bekommen, was am nächsten Schalter passiert. Ich musste zum Glück nur ein paar Minuten warten und schon wurder ich zum nächsten Schalter gerufen. Erst wurden meine Fingerabdrücke genommen und dann hat sie mir ein paar Fragen über meine Gastfamilie gestellt und meinte dazu nur „That sounds like you are going to be on the beach all day!“ Naja, das bezweifle ich, aber ok. 
Das war's dann auch schon "Your visa is approved!" Zwei Stunden in Berlin und schon ist alles geklärt. Danach ging es noch ein bisschen shoppen, das obligatorsche Ich-steh-vorm-Brandenburger-Tor-Foto machen und dann haben wir am Bahnhof auf unseren Zug gewartet.
Es war ein endlos langer Tag, aber es hat sich ja gelohnt. Jetzt steht meinem Auslandsjahr eigentlich nichts mehr im Weg...

Der Countdown läuft...

Alles Neu macht der Oktober... oder so. Wie ihr seht, habe ich erst einmal alle meine alten Blogeinträge verschwinden lassen, um Platz für Neues zu schaffen. Mein Blog hat ein neues Design und auch ansonsten wird sich hier Vieles verändern.
Wie der Titel schon sagt, hat mein Countdown jetzt begonnen. In 3 Wochen sitze ich (hoffentlich) im Flieger nach New York, besuche dort für 4 Tage die Au Pair Training School von Cultural Care und mache mich dann auf den Weg nach Florida zu meiner Gastfamilie. Mir scheint das alles noch Lichtjahre entfernt, da es noch so viel Organisatorisches zu erledigen gibt, damit das Ganze überhaupt stattfinden kann. Am Mittwoch geht es zum Beispiel für einen Tag nach Berlin zum amerikanischen Konsulat für ein Interview. Ich bin froh, wenn das überstanden ist und ich mein Visum in der Tasche habe, denn davon hängt letztendlich alles ab.

Viel mehr gibt es an dieser Stelle auch noch nicht zu berichten.
Auch wenn der Fokus meines Blogs nun auf meinem Auslandsjahr liegt, wird es hier trotzdem reichlich random picture posts und Alltägliches von mir zu lesen geben. Denn ich kann's eben doch nicht einfach lassen...


Bis die Tage,
Juliane